„Loves Pashion“ von Tobias Hume (ca. 1579 – 1645). Hume, der in Schottland geboren wurde und später in England lebte, konnte nicht nur seiner musikalischen Leidenschaft für die Gambe folgen. Vor allem diente er als Soldat in verschiedenen Heeren. Seine erste Sammlung mit Kompositionen für Viola da gamba nennt er „Captain Humes Musicall Humors“, im Verständnis der Zeit als „Musikalische Leidenschaften“ zu übersetzen. Hume verwendet oft sprechende, fantasievolle Titel wie etwa „Soldiers Song“ oder „Soldiers Resolution“, aber auch „Deth“, „Life“, „Good again“, „A Question“, „Touch me sweetly“ und „I am Melancholy“. Die Gambe, für die er komponiert, ist eine Lyra viol: Sie verwendet häufig spezielle Stimmungen, die von der gewöhnlichen Gambenstimmung abweichen, und erzeugt so einen besonders resonanten Klang. Ihre Musik ist nicht in Noten notiert, sondern verwendet eine Tabulatur, eine Griffschrift also, wie sie auch für Lautenmusik üblich war.
Als Soldat, vor allem aber als Musiker, richtet sich Hume in einem bemerkenswert persönlichen Vorwort an sein Publikum: „Ich habe mich weder mit der Redekunst beschäftigt noch Musik als Beruf, aber ich liebe den Sinn und die Harmonie: Mein Beruf sind die Waffen, hierin bin ich ausgebildet, der einzige unmännliche Zug an mir ist die Musik. Sie war immer großzügig in mir vorhanden, da sie nichts erreichen wollte. Zu diesem Zweck scheint die Sonne: um die Musik zu preisen.“