Über mich

Auf eine Jugend mit dem Cellokasten über der Schulter und viel romantischer Musik im Gepäck folgte die Entdeckung der Alten Musik und der Viola da gamba. Ich vertiefte mich in die Geografie der frühen Klangwelten und lernte, eine neue musikalische Sprache zu sprechen. Wegweisend hierfür waren die künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Künste Bremen bei Sarah Cunningham und Hille Perl sowie weiterführende Studien zum Solorepertoire für Viola da gamba bei Philippe Pierlot.

Musikalisch bereichernd waren außerdem Auftritte mit zahlreichen Ensembles wie Sarband beim Schleswig-Holstein Musik Festival sowie dem Styriarte Musikfestival (Graz), der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Bach-Collegium Stuttgart, dem Ensemble Tragicomedia, der Kammer Sinfonie Bremen, Musica Fiata, dem Telemannischen Collegium Michaelstein, dem Elbipolis Barockorchester Hamburg, Musica Alta Ripa und dem Ensemble Wunderkammer.

Aus einer Gambe sind mittlerweile fünf geworden, vom Diskant bis zum Violone.

Was fasziniert mich nach wie vor an diesen Instrumenten? Dass ihr Klang der menschlichen Stimme so ähnlich ist und ihr Repertoire so reich, da die Gambe in der englischen, französischen, deutschen und auch italienischen Musik zwischen 1550 und 1780 eines der wichtigsten Instrumente darstellte. Dass sie sowohl in solistischer Musik als auch im Ensemble zu Hause ist. Und dass es weiterhin so vieles zu entdecken gibt:

von Johann Sebastian Bachs musikalischem Kosmos über die englische Musik des 17. Jahrhunderts, für die man die Gambe gezielt „verstimmt“, bis hin zur filigranen französischen Klangsprache des geheimnisvollen Monsieur de Sainte-Colombe, der seine Gambe mit einer zusätzlichen tiefen Saite versah und so auch die dunkle Seite seiner Musik erstrahlen ließ.

Und manchmal genieße ich es auch, nach dem Spiel auf den 6- oder 7-saitigen Gamben zum (Barock-)Cello mit seinen übersichtlichen vier Saiten zu greifen!